Aktivitäten


Michael Seidel mit Kollegen auf der Welt-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen

Internationale Mediatoren-Kollegen auf der Welt-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen

„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Antoine de Saint-Exupéry


„Institut für Mediation und Lebensführung“

Michael Seidel beim Vortrag

Mein Bemühen um Ganzheitlichkeit im Denken und Handeln
beinhaltet auch, dem Anspruch an Wissenschaftlichkeit
gerecht zu werden. Dies gilt sowohl für die Arbeit an Einzelthemen
als auch für deren Zusammenschau.

Solche Gedankenarbeit steht im Mittelpunkt meines in Gründung
befindlichen Institut für Mediation und Lebensführung.
Der mit dem Institut zum Ausdruck gebrachte Zweck ist auf Kooperation
und Ko-Kreation ausgerichtet. Seine Haltung ist die Einladung zu
(Herstellung von) Gemeinsamkeit.

Nehmen wir den englischen Begriff für Einladung (invitation) und
betrachten dessen lateinische Wurzeln: in vita = im/in`s Leben.
Mögen wir also gemeinsam in`s Leben gehen bzw. im Leben gemeinsam
handeln. Hierfür soll das Institut geeignete Voraussetzungen erarbeiten.
Das Motto des Instituts kann auf Englisch wie folgt formuliert werden:
in-vita-tion to co-operation and
co-creation.

Probleme unserer Zeit / Zeit-Probleme / Verständnis von ZEIT

Aufeinander einstellen / einschwingen – ein Problem ?

Michael Seidel erklärt den Metronom-Effekt

Ein kleines Experiment mit drei Metronomen gibt Gelegenheit,
um mit dieser Art Metapher verschiedene Aspekte zum Diskussionsgegenstand
zu machen: aufeinander einstellen/“einschwingen“; Kraft der
„Selbst-Synchronisation“; Bedeutung für die Arbeitsweise einer
Mediation ; Bedeutung für Projektarbeit bzw. Teambildung ; „entrainment“ etc.

Da das Metronom-Experiment mit (Pendel-)Geschwindigkeiten zu tun hat,
wird gleichzeitig ein Bogen geschlagen zu einem meiner Kernthemen,
mit dem ich mich seit Langem beschäftige, und worüber ich
augenblicklich schreibe . . .

„Plädoyer für ein neues Verständnis von ZEIT“

Ich deute hier nur kurz an . . . Häufig kann man hören: „Ich lebe ganz bewusst in der Gegenwart, im `Hier und Jetzt`; für mich zählt ausschließlich die Gegenwart.“ Der Tenor einer nachgefragten Begründung lautet dann sinngemäß : „Die Vergangenheit ist vorbei und kann nicht mehr geändert werden. Die Zukunft ist jetzt noch nicht; mal schauen, was sie uns bringen wird. Also lebe ich ausschließlich in der Gegenwart.“

Bitten Sie in einem solchen Gespräch doch ihren Gesprächspartner, er möge noch einmal Gegenwart oder Jetzt aussprechen, und fragen Sie ihn anschließend: „Was hast du gerade gesagt ?“
Sie können noch ergänzen: „Deine für dich ausschließlich geltende Gegenwart ist schon wieder vorbei und ein Teil der Vergangenheit geworden, noch bevor du das Wort Gegenwart beendet hast. Wo also ist deine Gegenwart? Angeblich sind Vergangenheit sowie Zukunft ja auch nicht mehr bzw. noch nicht. Wo ist also die ZEIT? Gibt es sie überhaupt?“

Worum es mir geht: Beim ausschließlichen Blick auf die sogenannte `Gegenwart` wird leichtfertig die sogenannte `
Vergangenheit` als „unveränderlich vorbei“ (damit als nicht mehr existent und deshalb unbeachtlich ?) auf die eine Seite
weggeschoben und auf die andere Seite die sogenannte `Zukunft`, die es erst noch abzuwarten gelte (nicht einmal im Entstehen begriffen?). Mit solcher Haltung könnten die Kenntnis und Wertschätzung wertvoller Errungenschaften der `Vergangenheit` einerseits, sowie andererseits ein Verständnis von unserer Verantwortlichkeit
für die `Zukunft` verloren gehen. Es bliebe nur noch: „ ICH und meine Gegenwart!“

Was wir für unser Leben, für unser dem Menschsein angemessenes Handeln benötigen, sind Kenntnis, Verstehen und Erkenntnis.
Dies bedarf gleichermaßen des Blicks auf das „Jetzt“ , das „Nicht-Mehr“ u n d das „Noch-Nicht“, auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Zusammenschau.

Ich möchte – Bezug nehmend auf mein Logo „im Dazwischen“/ „inmitten der Polarität“– meine „Anthropologie des Dazwischen“
nicht so verstanden wissen, dass das „Nicht-Mehr“ sowie das „Noch-Nicht“ weit von uns weggeschoben werden solle, um das „Dazwischen“ als Gegenwart für uns erlebbar/auslebbar zu machen. Ganz im Gegenteil sind die beiden genannten Pole an uns heranzuziehen und zu vereinigen.

Entsprechend dem Weg zur „Mehrdimensionalität im R a u m“ (wir sehen und verstehen die Welt um uns herum räumlich in 3 D)
versuche ich, auch die ZEIT „mehrdimensional“ zu sehen und verstehe die ZEIT als „3 D-ZEIT“. Mit Dr. Charles Savage und unseren Freunden benutzen wir als Darstellungsmodell für die räumliche Zusammenschau der drei Zeitaspekte das in der Mathematik (z.B. in der Mengenlehre) angewandte „VENN-Diagramm“ dreier sich überlappender Kreise: Illustration: Drei farbige Lichtkegel ergeben weißes Licht

Die kreative Lebendigkeit eines solchen ZEIT-Modells versehen wir mit einer hieraus abgeleiteten Wortschöpfung, indem wir
(englisch) von „VENNergy“ bzw. von „VENNergizing TIME“ sprechen.